Caribena (ex. Avicularia) versicolor

Zu meinen absoluten Favoriten, gehört die Caribena (syn. Avicularia) versicolor. Sie wird die einzige Vogelspinne auf meinen Seiten bleiben, zu der ich etwas mehr ins Detail gehen werde. 1Caribena versicolor besiedelt hauptsächlich die Regenwälder in Guardeloupe und Martinique. Sie erreichen eine Körperlänge von etwa 6 cm KL.
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Die Grundfarben der Tiere beim Bock sowie auch beim Weib sind Grün - Schwarz. Die Behaarung ist rötlich. Der Carapax schimmert Grün - bläulich. Jungtiere dieser Art, machen besonders durch ihre metallisch blaue Färbung auf sich aufmerksam. Auch befinden sich bei ihnen kleine Querstreifen auf dem Abdomen die aber ab dem 4. bis 5. Nymphenstadium verschwinden. Im Grundverhalten ist diese Art sehr ruhig und flieht wenn Sie sich gestört fühlen. Dennoch möchte ich nicht auslassen es zu erwähnen, das mir einst eine meiner versis ihren Hinterleib entgegenstreckte und mir ihre Exkremente entgegen schleuderte. Glücklicherweise landete das zeug`s auf meinem Shirt.

Am Anfang war das Weib                                                                                                   ...dann kam der Bock daher:
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Sie kamen zusammen                                                                                                  ...und das kommt dabei raus, wenn man mal nicht aufpasst ;-)
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Prinzipiell kann man davon ausgehen das eine Verpaarung relativ friedlich verläuft.

Vorbereitung:

Ich persönlich verpaare meine Tiere immer im Becken des Weib. Viele schwören auf ein extra zur Verpaarung eingerichtetes Terrarium. Dies halte ich für weniger sinnvoll, da der St
ressfaktor für die Tiere eh schon groß genug ist. Das Weib ist so in Ihrer gewohnten Umgebung und der Bock ist nach dem Spermanetzbau sowieso ständig aus Achse. Weiterhin registriert er sofort das Weib, sobald er in ihr Terrarium reingesetzt wird.

Wichtig vor der Verpaarung:

Das Weib sollte sich nicht innerhalb der nächsten Monate häuten und gut im Futter stehen. Während einer Häutung wird auch die Spermathek "erneuert" was bedeutet, das ein eventuell vorhandenes Sperma verschwindet. Der Bock muss sein Spermanetz gebaut und seine Bulben mit Sperma gefüllt haben. Wenn man diese Punkte beachtet, steht einer Verpaarung nichts mehr im Weg.

Woher weiß man, ob es sich um einen Bock oder ein Weib handelt?

Bei den Weibern ist eine Bestimmung relativ einfach. Bei einer gut erhaltenen Haut kann man mit bloßem Auge die Samentaschen "Receptacula seminis" erkennen. Dies sind kleine schlauchförmig geformte Taschen. Sie dienen der Aufbewahrung des Spermas. Beim Bock sollte man nicht versuchen sich nach den Schienbeinhaken zu orientieren. Diese gibt es bei Caribena versicolor nicht. Hier sind die Bulben an den Tastern und der sehr viel schlankere Körperbau ausschlaggebend. Auch wenn man sich eine Exuvie anschaut kann man schon frühzeitig feststellen um was es sich handelt. Hierzu ist aber ein klein wenig Geschick gefordert, da gerade die Exuvien von versis immer sehr deformiert sind wenn diese nach der Häutung im Terri hinterlassen werden.
Hier seht Ihr ein paar Bilder am Beispiel einer Caribena versicolor mit ca. 2 - 2,5 cm KL, wie ich bei meinen Bestimmungen vorgehe. Wenn fragen aufkommen, oder Ihr ein paar Häute von mir "untersuchen" lassen möchtet, schreibt mich einfach mal an. Zum Kontaktformular.

Samentaschen (Receptaculas seminis) des Weib`s:                                           Die Bulben des Bockes:
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Die Verpaarung:


Nach dem öffnen der Terrarien dauert es nicht lange bis der Bock weiß wo er hin muss. Sobald sich dieser in Reichweite des Weib`s befindet, fängt er auch schon an zu trommeln und zu zittern. Stück für Stück nähert er sich dann seiner "angebetenen". Innerhalb weniger Minuten ist dann auch schon wieder alles vorbei. Nun sollte man zusehen den Bock rechtzeitig wieder aus dem Terri des Mädels herauszuholen, denn sonst könnte er unter Umständen als leckeres Mahl enden, was jedoch eher selten vorkommt da ein pärchen meist recht friedlich wieder auseinander geht.

Im Schnitt dauert es nun etwa 8 bis 10 Wochen bis sich das Weib komplett in Ihr Wohngespinnst zurückzieht um mit dem Kokonbau zu beginnen. Nochmals etwa 8 bis 10 Wochen später ist es dann endlich soweit. Die kleinen verlassen den durch die Mama geöffneten Kokon wobei Sie dann schon eine beachtliche Größe aufweisen. 

Die Entwicklung einer versi im Verlauf Ihres Wachstum:

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15Das aufziehen der Spiderlinge gestaltet sich als etwas schwieriger wie die Verpaarung. Die kleinen sind gegen Feuchtigkeit und Trockenheit sehr anfällig. Man muss auf eine gute Luftzyrkulation achten. Bei meinen Nachzuchten gibt es immer einen kleinen Wassernapf. 1 x pro Woche sprühe ich ein wenig ins Gespinnst der Slings. Nach dem Schlupf der kleinen aus dem
Kokon, sind diese noch bis ca. 6 Wochen "Gesellschaftsfähig" und man kann Sie getrost zusammenhalten. Danach beginnt der Kannibalismus untereinander. Die schwächeren unterliegen den stärkeren.

Der hier dokumentierte Verpaarungsbericht beruht auf meinen persönlichen Erfahrungen. Abweichungen zu "gleichgesinnten" sind natürlich nicht auszuschließen.