Ich heiße Ralf, viele rufen mich aber auch Gruni. Gruni wurde aus meinem Nachnamen Grunewaldt abgeleitet. Ich wohne in Hildrizhausen und erblickte 1972 das Licht der Welt. Aufgewachsen bin ich in Ost Berlin. Oft werde ich auf dieses Thema angesprochen, da es tatsächlich noch immer Leute gibt, die sich nicht vorstellen können, wie man im Osten Leben konnte.
Nach dem ich 1989 die Realschule beendet habe, begann ich meine Lehrausbildung als Dreher (heute Zerspanungsmechaniker). Zu Zeiten der DDR dauerte eine Lehre nicht länger als zwei Jahre. Durch den Mauerfall während meiner Ausbildung wurde uns freigestellt, nach diesen zwei Jahren den Abschluss zu machen, oder aber auf 3 1/2 Jahre zu verlängern. Wir entschieden uns alle die Ausbildung fortzuführen da niemand von uns wusste wie es überhaupt weiter gehen wird. Hierzu sei gesagt, das wir alle einem Kollektiv zur Vormilitärischen Ausbildung angehörten was bedeutet, das ein jeder von uns sich auf mindestens 10 Jahre Berufssoldat bei der NVA (Nationale Volksarmee) verpflichtete. In der heutigen Zeit und dem ja so schlimmen Zuständen in der DDR ein sehr heißes Thema was oft zu Unverständnis beim Zuhörer führt und meist in Diskussionen endet die niemand braucht.
Nach erfolgreicher Beendigung meiner Ausbildung wechselte ich direkt zur Bundeswehr nach Dessau für ein Jahr. Hier war ich Truppenfernmeldesoldat bei den Pionieren (1.PIBrBtl 703). Ich bekam die Möglichkeit meinen LKW Führerschein zu machen und war seit dem für einen Unimog zuständig der mit Funkgeräten ausgestattet war, die während jeder Geländeübung zum Einsatz kamen. Für mich persönlich war dies eine sehr interessante Erfahrung an die ich mich gern zurückerinnere.
Nach der Bundeswehr arbeitete ich knapp sechs Jahre in einer Druckerei, bei der ich mir die Kentnisse des Flexodruckes aneignete. Flexodruck ist eine Methode um Aluminiumfolie zu bedrucken. Meine tägliche Aufgabe war es die Folie zu bedrucken die mit Sicherheit schon einmal jeder von euch in der Hand hielt, die Alufolie von der Rückseite einer Tablettenschachtel durch die Ihr zum Beispiel eure Kopfschmerztablette herausdrückt. Die Druckerei meldete Insolvenz an und ich musste mich nach alternativen umsehen. Wie es hier weiterging, erfahrt ihr in meinem Beitrag Job`s.
Bis Mai 2005 wohnten meine Familie und ich in Berlin. Neue Jobangebote haben uns dazu bewegt, Berlin den Rücken zu kehren um neu durchzustarten. Bis heute haben wir es nicht bereut diesen Schritt gegangen zu sein.
gruni`s "Blog" → warum eigentlich?
Ich gehöre zu denen, denen ständig irgendwelche Erinnerungen vergangener "Tage" durch den Kopf schwirren und diese festhalten muss. Einiges mag der eine oder andere als unnötig betrachten, andere widerum werden es für interessant empfinden, weil sie vielleicht ähnliches erlebt haben oder einfach nur Neugierig sind. Wie auch immer, zu jeder Zeit, an jedem Ort und in den unterschiedlichsten Szenen, wird es immer und überall Gegensätze geben die für gut oder schlecht empfunden werden. Auch möchte ich daran erinnern, meine Texte welche meine Erfahrungswerte wiederbegeben, sind KEINE Pflichtlektüre. Da ich wie bereits erwähnt "Ein Kind des Osten" bin, wird sich natürlich ein großteil auf meine Kindheit- und Jugendzeit beziehen.